Produktives Üben

Übungsstunden im Mathematikunterricht sind oftmals dadurch gekennzeichnet, dass Schülerinnen und Schüler möglichst viele Aufgaben abarbeiten. Während sich die schnellen und guten Schüler dabei langweilen, fällt es den schwächeren Schülerinnen und Schülern oft schon bei der ersten Aufgabe schwer, überhaupt erst anzufangen. Differenzierung erfolgt dann meist dadurch, dass einfachere oder schwierigere Aufgaben bereitgestellt werden bzw. der Rest als Hausaufgabe nachgearbeitet werden muss. Mit dem Einsatz produktiver Übungsaufgaben soll dieses Szenario durchbrochen werden.
Es stellt sich also die Frage, wie Übungsphasen interessant, motivierend und herausfordernd für alle gestaltet werden können. Produktive Übungsaufgaben können einen Beitrag dazu leisten, Übungsphasen effizienter und interessanter zu gestalten. Im Idealfall sind diese selbstdifferenzierend, entdeckungsoffen und daher motivierend für alle. Dies bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler beim Üben Entdeckungen machen können und gleichzeitig beim Entdecken üben.
Der selbstdifferenzierende Charakter ist ein zentraler Aspekt produktiver Übungsaufgaben: Alle Schülerinnen und Schüler sollen nach ihren Möglichkeiten gefördert werden und dies bedeutet, dass die Stärkeren herausgefordert und gleichzeitig die Schwächeren nicht abgehängt werden.
Woher bekommt man nun solche Aufgaben? Sicherlich finden sich diese zunehmend in neueren Schulbüchern. Es ist aber auch möglich, mit relativ wenig Aufwand, selbst produktive Aufgaben zu gestalten. In der Fortbildungsveranstaltung werden Techniken gezeigt, wie man selbst solche Aufgaben entwickeln bzw. auf die eigene Situation anpassen kann. Im zweiten Fortbildungsteil werden Erfahrungen mit diesen Aufgaben im Unterricht ausgetauscht und es erfolgt eine Vertiefung.

Geförderte Kompetenzen

Auswahl produktiver Aufgaben für den Unterricht mit Blick auf die angestrebten Kompetenzen (d.h. es können produktive Aufgaben in Schulbüchern identifiziert werden); methodische Umsetzung beim Einsatz produktiver Aufgaben; eigene (Weiter-) Entwicklung produktiver Aufgaben.

Literatur

Leuders, Timo (2009): Intelligent üben und Mathematik erleben. In T. Leuders, L. Hefendehl-Hebeker & H.-G. Weigand (Eds.), Mathemagische Momente. Berlin: Cornelsen. (hier)